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Kagemusha

Die 70er-Jahre waren schwierige Jahre für den großen japanischen Regisseur Akira Kurosawa. Nach dem Kassenflop seines Films Dodes'ka-den 1970 und einem gescheiterten Selbstmordversuch fand Kurosawa in Japan keine finanzielle Unterstützung mehr und drehte seinen gefeierten Film Dersu Uzala 1975 in Sibirien mit russischer Finanzierung. Auch sein episches Projekt Kagemusha wurde nur zum Teil aus Japan finanziert. Der Meister fand jedoch Unterstützung in George Lucas und Francis Ford Coppola, die als Koproducer für diese hervorragende Produktion aus dem Jahre 1980 fungierten -- zu diesem Zeitpunkt der teuerste Film, der je in Japan gemacht worden war. Kagemusha spielt im 16. Jahrhundert. Im Zentrum des Films steht der Takeda-Clan, einer von drei kriegerischen Clans, die am Ende der Feudalzeit um die Herrschaft in Japan kämpfen. Als Lord Shingen (Tatsuya Nakadai), Anführer des Takeda-Clans, im Kampf tödlich verwundet wird, befiehlt er auf dem Sterbebett, dass sein Tod geheim gehalten werden und sein "Kagemusha", das heißt sein "Schattenkrieger", für drei Jahre seinen Platz einnehmen soll, damit der Clan nicht zerfällt oder vom Feind eingenommen wird. Der Doppelgänger (ebenfalls gespielt von Nakadai) ist ein gemeiner Dieb, der aufgrund seiner verblüffenden Ähnlichkeit mit Lord Shingden seiner Hinrichtung entgeht -- aber seine wahre Identität kann nicht verhindern, dass die Schicksalsschläge den Takeda-Clan überollen und dass alles in einer sich zuspitzenden Szene auf dem Schlachtfeld in Verwüstung endet. Mit beeindruckenden Einstellungen und einer außerordentlichen Sorgfalt bei allen physischen und stilistischen Details ist Kurosawa ein Film gelungen, der seinen Status als bester Filmemacher Japans wiederherstellte. Der Erfolg von Kagemusha ermöglichte es dem Regisseur zudem, 1985 sein Meisterwerk Ran zu schaffen.
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