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Im Geheimdienst Ihrer Majestät

Nachdem Sean Connery als James Bond in den Ruhestand ging -- nur in den vorübergehenden, wie sich schließlich herausstellte -- übernahm der australische Dressman George Lazenby den Job des elegantesten Geheimagenten der Welt. Connery kehrte für Diamantenfieber noch einmal zurück und überließ dann die Rolle Roger Moore, was Lazenbys anschließende Karriere vorzeitig verpuffen ließ. Und dennoch zeichnete diese Eintagsfliege verantwortlich für einen der besten James-Bond-Filme aller Zeiten. In James Bond -- Im Geheimdienst Ihrer Majestät quittiert 007 den Dienst, um auf eigene Faust seinen Erzfeind Blofeld (diesmal gespielt von Kojak-Darsteller Telly Savalas) zu jagen, der diesmal der Menschheit mit der weltweiten Sterilisation der Landwirtschaft droht. Bond tut sich mit dem internationalen Verbrecherkönig und Weltmann Draco (Gabriele Ferzetti) zusammen und verliebt sich -- und heiratet schließlich -- dessen elegante Tochter Tracy (Diana Rigg). Was -- Bond wird monogam? Natürlich nicht, zumindest nicht sofort. Schließlich will Blofelds Harem erst einmal verführt werden. Lazenby fehlt zwar die Intensität eines Sean Connery, aber er hat sichtlich Spaß an seinen Witzeleien und macht sich in der spielerischen Eingangssequenz vor dem Vorspann sogar über das Bond-Image lustig. Diana Rigg, noch frisch aus ihrer Rolle als aufreizende Emma Peel in "Mit Schirm, Charme und Melone", ist 007 in jeder Hinsicht ebenbürtig. Der ehemalige Cutter Peter Hunt gibt hier ein starkes Debüt als Regisseur und meistert die kunstvollen Actionsequenzen mit äußerstem Geschick, cineastischer Finesse und einem guten Schuss Humor -- darunter auch eine zur Straßenrallye ausartenden Verfolgungsjagd im Schnee. Obwohl Im Geheimdienst Ihrer Majestät auf Anhieb kein großer Erfolg war, mauserte er sich schließlich zum Favoriten unter Bond-Fans und kommt von allen Filmen der Serie dem Geist der Originalbücher Ian Flemings am nähesten.
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